Tja, so ist das: Nach der Winterpause fährt man zur 1. Ausfahrt zur Tankstelle, pumpt die Räder auf und sieht, wie es langsam vorne am Motorblock unterhalb der Keilrimenabdeckung tropft und tropft. Diagnose: Simmerring am Kubelwellenkonus hinter der Riemenscheibe vor dem Stirndeckel vermutlich ausgehärtet und undicht. Kein Beinbruch, aber die Ausfahrt ist beendet bevor sie begonnen hat.
Mit dem entsprechenden Werkzeug – hier nur angedeutet – zur Fixierung der Kurbelwelle über die Riemenscheibe kann man die Mutter vorne an der Kurbelwelle lösen und danach die eingebauten Distanzscheiben für die Riemenscheibe mit der zweiteiligen Riemenscheibe selber lösen und den Keilriemen abnehmen. Die Riemscheibenaufnahme kann mittels eines Abziehers entfernt werden (auf den kleinen Keil zur Fixierung vorne am Konus der Kurbelwelle achten). Da die Motorhaltestange für die Demontage des Stirndeckels ausgebaut wird, ist der Motor vorne zu unterstützen und eine Ölwanne zur Aufnahme des auslaufenden Öls unterhalb des Stirndeckels zu stellen.
Nach Lösen der Schrauben des Stirndeckels kann dieser mit der Dichtung über den Kurbelwellenkonus nach vorne abgenommen werden: Stirndeckel mit Simmerring kann nun nach Säuberung für den Wechsel vorbereitet werden (Reste der Dichtung sowohl am Stirndeckel als auch am Motorblock sorgfältig entfernen). Den Simmerring vorsichtig mit einem Hacken oder – in diesem Fall bauartbedingt – von der Frontseite gleichmäßig herausdrücken. Für den Simmerring selber gibt es je nach Material und Aufbau unterschiedlicher Ausführungen, die alle gemeinsam das DIN-Maß: 38x50x7 vorweisen.
Danke an Ralf B. und Uwe Z. für die ausführlichen Informationen; ich selber habe mich für einen Viton-Ring (höhere Temperaturfestigkeit mit zusätzlicher Lippe) entschieden.
3 Ausführungen v.l.n.r.: Verstärkte Ausführung / blauer Standardring einfach / Viton-Simmerring mit zusätzlicher Dichtungslippe
Mit einem entsprechenden Werkzeug (Alternativ Steckschlüsselnuß mit entsprechendem Radius oder gedrehte Montageplatte) den Simmerring in die Vertiefung des Stirndeckels gleichmäßig eintreiben und unter anderem folgendes beachten:
- Die Dichtkanten nur mit dem Schmierstoff in Kontakt bringen, den sie später auch abdichten sollen.
- Der Simmerring wird immer mit Öffnung des Ringes zu den abzudichtenden Flüssigkeiten eingebaut.
- Den Simmerring nicht schräg einbauen
- Nicht die Dichtungslippen beschädigen
Für die einfachere Montage der Dichtung für den Stirndeckel benutzte ich ein dauerelastisches Silikon-Dichtmittel „Dirko“, dass nach der Montage aushärtet; danach lassen sich dann ev. überstehende Reste einfach wie eine elastische Schnur abziehen (links am Rande des Stirndeckels das noch nicht entfernte rötliche Dichtmittel).
Nach dem Zusammenbau vor Einbau der Keilriemenabdeckung – Öl nicht vergessen – die Dichtigkeit überprüfen…